Heutige Probleme der Medizin

Die heute praktizierte Medizin ist in vielen Teilen ein Segen für die Gesellschaft. Erst in dem vergangenen 20. Jahrhundert nahm sie durch Entwicklung der ersten Chemotherapeutika und spätere Entdeckung der Antibiotika sowie durch die Entwicklung diverser diagnostischer Massnahmen zunehmend die heutige Gestalt an1.

Die Zahl der bahnbrechenden Erfolge hat in den letzten Jahrzehnten entsprechend abgenommen und der heutige klinische Betrieb hat mit vielen Problemen zu kämpfen, die derzeit nur rudimentär adressiert werden.

Missstände in der heutigen Medizin:      

  • Verschreibung unsinniger Arzneimittel und Weiterverordnung bereits angesetzter Arzneimittel ohne Überprüfung von deren Relevanz, was in Polypharmazie mündet.
    • Typische Beispiele solcher unnötig verordneter Medikamente, die man in langen Medikamentenlisten betagter Patienten findet: ASS ohne relevante kardiovaskuläre Vordiagnosen oder Risiken, PPI ohne klinische Indikation, übermässig viele Analgetika, fix verordnete Schlafmittel (Benzodiazepine oder Z-Drugs)
  • Arzneimittelinteraktionen: Arzneimittel gegen Nebenwirkungen anderer Arzneimittel
  • Vereinzelte Krankenhausaufenthalte zur Generierung von Einkommen gemäß DRG-Richtlinien bei Patienten, wo auch ambulante Behandlungen möglich wären. Umgekehrt müssen aufgrund ökonomischen oder gesundheitspolitischen Druckes manche Operationen, die sinnvollerweise stationär erfolgen sollten, ambulant durchgeführt. 
  • Rein symptomatische Therapieansätze ohne entsprechende Bemühungen oder Hinweise zur kausalen Lösung des gesundheitlichen Problems: Der Patient mit Knieschmerzen erhält radiografische Diagnostik und bei Ausschluss von ossären Läsionen lediglich Schmerzmittel, ohne eine grundlegende Therapie des Problems z. B. durch Physiotherapie.
  • Von Pharmaindustrie beeinflusste gesundheitliche Richtwerte bei bestimmten Vitalparametern (z. B. Blutdruck)1 oder Blutwerten (z. B. Cholesterin)2
  • Häufige Überlastung der Ärzte durch einen viel zu bürokratielastigen und stressigen Alltag, wodurch die beim Patienten verbrachte Zeit sinkt und die Qualität der Gesundheitsversorgung leidet. Ein gutes Beispiel, wie der Krankenhausalltag Patienten schaden kann, wird hier anschaulich beschrieben.
  • Patienten, die keine Mühe in die eigene Genesung investieren wollen, für ihre eigene Gesundheit keine Verantwortung übernehmen oder gar nicht gesund werden wollen, weil sie von Krankheiten profitieren (primärer und sekundärer Krankheitsgewinn). Meinerseits wird die Gruppe dieser Patienten als unaufgeklärte Patienten oder freiwillige Patienten bezeichnet.

Die beschriebenen Probleme führen einerseits zu explodierenden Gesundheitskosten sowie zu Patienten, die von der Behandlung im Rahmen der konventionellen Medizin enttäuscht sind, sich von Ärzten abwenden und alternative Heilmethoden oder Heilpraktiker suchen, wodurch sie schlimmstenfalls ihre Gesundheit gefährden könnten.

Dieser Artikel widmet sich den Problemen sowie Fehlern der modernen Medizin und wie man diese korrigiert.

All diesen Problemen ist gemeinsam, dass sie durch ein entsprechendes Umdenken bei den Ärzten, bei den Patienten sowie in der Gesundheitspolitik gelöst werden könnten. Ein wichtiger Ansatz dabei ist der aufgeklärte Patient.

Weiterlesen "Der aufgeklärte Patient" >>

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  • 1. a. b. Eckart WU. 2017. Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin. Springer. S. 238.
  • 2. http://www.focus.de/gesundheit/news/die-tricks-mit-fragwuerdigen-studien-cholesterinwerte-und-blutdruck-so-krank-macht-uns-die-pharmaindustrie_id_5428108.html